Schickt ein Gesundheitsamt die Mitarbeiter einer Firma in Quarantäne, kann das Unternehmen die Erstattung der Löhne vom Land beantragen. Tönnies hat das jetzt gemacht – und entsprechende Anträge beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe gestellt.
Der Konzern löst damit Kritik aus – vor allem in der Politik. Katja Mast, Vize-Chefin der SPD-Bundestagsfraktion sagte, es sei ein Unding Lohnkostenerstattung vom Land zu fordern, Tönnies habe Gütersloh den Lockdown gebracht. Infektionsgeschehen und Geschäftsmodell hängten zusammen. Es könne nicht sein, dass diejenigen, die das Geld damit verdient haben, jetzt andere dafür zahlen lassen wollten, so Mast.
Noch keine Kurzarbeit
Nach eigenen Angaben hat der Konzern bislang keine Kurzarbeit beantragt. Ein Tönnies-Sprecher sagte, dass sollte dieser Schritt nötig werden, würden die Gehälter der Beschäftigten bei Subunternehmen auf 100 Prozent aufgestockt. Wann die Produktion am Stammwerk in Rheda ihren Betrieb wieder aufnimmt, ist weiter unklar. Die offzielle Schließungsverfügung gilt noch bis kommende Woche Freitag (17. Juli).