Robert Tönnies, Miteigentümer und Neffe des Tönnies-Chefs Clemens Tönnies, macht dem Management des Unternehmens harte Vorwürfe. Robert Tönnies sieht die Schuld für den neuerlichen Ausbruch beim Unternehmen selbst. Hier sein Statement:
Robert Tönnies: „Ich bin schockiert über die hohe Zahl von Corona-Neuinfektionen in unserem Unternehmen. Wir sind mit unseren Gedanken bei den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, denen meine Familie und ich von ganzem Herzen eine schnelle und gute Genesung ohne Komplikationen wünschen. Dass gerade in Schlachtbetrieben die Infektionszahlen weit überdurchschnittlich hoch sind, ist ganz sicher auch dem System der Werkverträge geschuldet; es zwingt viele Arbeiterinnen und Arbeiter in unzumutbare Wohnverhältnisse, die mit einem hohen Ansteckungsrisiko verbunden sind und nur wenig Schutzmöglichkeiten bieten, wenn einmal eine Infektion auftritt. Die Abschaffung der Werkverträge, die ich schon lange fordere, ist fester Bestandteil der 2017 verabschiedeten neuen Unternehmensleitlinien der Tönnies-Gruppe. Ich bedaure außerordentlich, dass sie bis heute nicht umgesetzt worden ist, denn das hätte den Menschen Leid erspart und unserem Unternehmen unnötigen Aufwand und Reputationsschaden. Wir sehen bei diesem Punkt ganz dringenden Handlungsbedarf im Unternehmen und haben die Abschaffung der Werkverträge auch als eigenen Streitpunkt in die Zerrüttungsklage aufgenommen.“