Das Fleischunternehmen Tönnies in Rheda-Wiedenbrück gerät wegen des massenhaften Corona-Ausbruchs immer weiter unter Druck. Die örtlichen Fridays for Future und Parents for Future Gruppen haben einen Petition gegen den Konzern gestartet,
Sie fordern den Rücktritt von Clemens Tönnies und mehr als 26.000 Menschen (Stand: 23. Juni, 16:30 Uhr) haben auch schon unterschrieben. Die SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis Gütersloh, Elvan Korkmaz-Emre, nennt Clemens Tönnies‘ Auftreten „scheinheilig“.
Die ganze Region müsse nun die schweren Folgen der menschenverachtenden Praxis in den Schlachtbetrieben tragen. Mit Geld sei das alles kaum aufzuwiegen. Der Caritasverband im Kreis Gütersloh wirft dem Konzern „höchste Fahrlässigkeit“ vor.
Tönnies will Taten folgen lassen
Tönnies reagiert auf die massive Kritik an der großen Zahl an Werksangestellten. Bis Ende 2020 sollen alle Werkverträge «in allen Kernbereichen der Fleischgewinnung» abgeschafft und die Mitarbeiter in der Tönnies-Unternehmensgruppe eingestellt werden. Das teilte Tönnies heute mit. Der Konzern reagierte damit auf die Kritik an dem System, mit Werkverträgen die Lohnkosten zu drücken. Der Tönnies-Konkurrent Westfleisch hatte kurz vorher angekündigt, bis Ende des Jahres alle Mitarbeiter selbst einzustellen und auf Werkvertragsanbieter zu verzichten.