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Beschlossene Sache: Die Volksbank Rietberg fusioniert mit der Volksbank Delbrück-Hövelhof

Das Vorstandsteam der neuen Volksbank Delbrück-Rietberg

Das Vorstandsteam der neuen „Volksbank Delbrück-Rietberg“: (v.l.) Rudolf Hagenbrock, die beiden Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Hillemeier und Jörg Horstkötter sowie Lothar Wille. Foto: Stephan

Im Kreis Gütersloh ist die nächste Bankenfusion perfekt. Die Volksbank Rietberg und die Volksbank Delbrück-Hövelhof verschmelzen rückwirkend zum 1. Januar. Nachdem die Vertreter der Delbrücker Volksbank zugestimmt haben, haben jetzt auch die Vertreter der Rietberger Volksbank einen nahezu einstimmigen Fusionsbeschluss gefasst. 

66.000 Kunden

„Volksbank Delbrück-Rietberg“ heißt die neue Bank. Die neue Volksbank hat 66.000 Kunden und rund 33.000 genossenschaftliche Anteilseigner. Der neue Vorstandsvorsitzende Wolfgang Hillemeier sprach auf der Vertreterversammlung in Druffel von einer Fusion auf Augenhöhe. Geleitet wird die Volksbank zunächst von vier Vorstandsmitgliedern. Altersbedingt wird sich die Zahl bis Ende 2025 auf zwei reduzieren. Die neue Volksbank Delbrück-Rietberg beschäftigt mehr als 270 Mitarbeiter.

Presseinformation der Volksbank Rietberg:

Genossenschaftliche Bankenehe “Rietberg/Delbrück“ ist perfekt

Jetzt ist es beschlossene Sache: Die 138 Jahre alte traditionsreiche Volksbank Rietberg und die zwei Jahre ältere benachbarte Volksbank Delbrück-Hövelhof verschmelzen rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres zu einem neuen genossenschaftlichen Kreditinstitut. Den Weg dorthin endgültig freigemacht haben die Vertreter der Volksbank Rietberg. Zur Wochenmitte votierten sie auf ihrer jährlichen Versammlung im Druffeler Gasthaus Wimmelbücker nahezu einstimmig für das Zusammengehen. Lediglich ein Vertreter mochte dem Vorhaben nicht zustimmen. In der Woche zuvor hatten sich bereits die Vertreter der Volksbank Delbrück-Hövelhof zu 100 Prozent für die Bankenehe ausgesprochen. Rein rechtlich übertrugen sie dabei ihr Geschäft auf das der Volksbank Rietberg.

Neue "Volksbank Delbrück-Rietberg"

Damit ist jetzt praktisch über Nacht aus den beiden Vorgängerinstituten die neue „Volksbank Delbrück-Rietberg“ entstanden. Die Bank wird getragen von 33.300 genossenschaftlichen Anteilseignern. Die Zahl der Kunden beläuft sich auf gut 66.000. Interessant: Mit der Fusion schließt sich im Raum Kaunitz die bisherige geografische Lücke im Geschäftsgebiet der Volksbank Rietberg. Heimat der neuen Bank ist die starke Wirtschaftsregion im Schnittpunkt der drei OWL-Kreise Gütersloh, Paderborn und Lippe. In den vier Städten Delbrück, Rietberg, Schloß Holte-Stukenbrock und Verl sowie den drei Gemeinden Augustdorf, Hövelhof und Langenberg ist das Institut für seine Mitglieder und Kunden an 17 Standorten für eine persönliche Beratung und Betreuung erreichbar.

Mehr als 270 Mitarbeiter

Weitere wichtige Kennziffern der „Volksbank Delbrück-Rietberg“, die aufgrund der etwas höheren Zentralität der Stadt ihren Hauptsitz in Delbrück nehmen wird: 2,1 Milliarden Euro Bilanzsumme, 274 Mitarbeiter, 1,4 Milliarden bilanzielle Kundengelder, 1,5 Milliarden eigene Ausleihungen (Kredite) an Kunden sowie ein solides Eigenkapitalpolster von 188 Millionen Euro.

"Fusion auf Augenhöhe"

In seinem Bericht sprach der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Hillemeier von einer Fusion auf Augenhöhe. Zwei kerngesunde und in der Region fest verankerte Banken kämen hier zusammen. Im Wettbewerb mit anderen Finanzdienstleistern will sich das Institut als „digitale Regionalbank“ positionieren und behaupten. Hillemeier sicherte den Vertretern zu, am bisherigen Spendenverhalten für die Region festzuhalten. Zudem erwartet er nach einer Ausweitung des Geschäftsumfangs durch die Fusion höhere Steuereinnahmen für die einzelnen Kommunen.

Weitere Details zu Fahrplan und Folgen der Verschmelzung nannte Vorstandsmitglied Lothar Wille. Danach wird die Eintragung in das Genossenschaftsregister („juristische Fusion“) für die erste Septemberwoche erwartet. Wenige Tage später, am Sonntag, 9. September, werden die beiden bislang getrennten Rechenwerke zu einem zusammengeführt („technische Fusion“). Fusionsbedingte Kündigungen sind bis Ende 2025 ausgeschlossen. „Ganz im Gegenteil“, sagt Wille, „wir benötigen sogar weiteres Fachpersonal.“

Zunächst vier Vorstandsmitglieder

Geleitet wird die neue Volksbank zunächst von einem Vierer-Vorstand. Dieser setzt sich zusammen aus den vier amtierenden Bankleitern Wolfgang Hillemeier und Lothar Wille (beide Rietberg), Jörg Horstkötter und Rudolf Hagenbrock (beide Delbrück-Hövelhof), wobei Hillemeier und Horstkötter als gleichberechtigte Co-Vorstandsvorsitzende rangieren. Spätestens bis Ende 2025 – nach dem altersbedingten Ausscheiden von Lothar Wille und Rudolf Hagenbrock – wird sich die Zahl der Vorstandsmitglieder auf zwei reduzieren.

Weil die beiden Alt-Banken nahezu gleich groß sind, setzt sich auch der Aufsichtsrat des neuen Instituts paritätisch zusammen. Das Geschäftsgebiet der bisherigen Volksbank Rietberg vertreten dabei nach dem altersbedingten Ausscheiden von Reinhard Eggenwirth die fünf verbliebenen Mitglieder Diplom-Kaufmann Hugo Dieding, Martin Löbke, Dieter Pauleickhoff, Ina Peterburs und Jürgen Pieper. Die fünf von den eigenen Vertretern zur Wahl nominierten Delbrück-Hövelhofer Aufsichtsräte Axel Erichlandwehr (Verl), Jürgen Kersting (Hövelhof), Wilma Kruse (Delbrück), Felix Pahlsmeier (Delbrück-Boke) und Dr. Ing. René Rübbelke (Hövelhof) wurden von der Rietberger Vertreterversammlung einstimmig in das neue gemeinsame Kontrollgremium gewählt. Den Vorsitz führt hier weiter der bisherige Rietberger Amtsinhaber Hugo Dieding (Langenberg), der auch die Leitung der Fusionsversammlung innehatte.

Nach drei Jahrzehnten ehrenamtlichem Engagement hieß es für Reinhard Eggenwirth Abschied nehmen aus der genossenschaftlichen Mitverwaltung. Für sein langjähriges erfolgreiches Wirken zeichnete ihn Christian Friedrich vom Genossenschaftsverband mit einer Silbernen Ehrennadel aus. In seiner Laudatio nannte Friedrich den ehemaligen leitenden Angestellten und leidenschaftlichen Fernradler einen verlässlichen Partner, der stets um die Ausgewogenheit von Bank- und Mitgliederinteressen bemüht gewesen sei.

Jahresabschluss der Volksbank Rietberg

Zu Beginn der Versammlung hatte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Hillemeier Bericht über das Geschäftsjahr 2022 erstattet und den Jahresabschluss vorgelegt. Die Volksbank Rietberg hat danach ihren Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortgesetzt und in den wichtigsten Bilanzpositionen durchweg zweistellige und damit überdurchschnittliche Zuwachsraten erzielt. Den ausgewiesenen Jahresüberschuss bezifferte Hillemeier auf 1,3 Millionen Euro. Gut 160.000 Euro schüttet die Bank davon in Form einer 2,5-prozentigen Dividende als Gewinnbeteiligung an ihre 16.496 Mitglieder (Stichtag: 31. Dezember 2022) aus. Der Rest vom Gewinn fließt zur Stärkung des Eigenkapitals in die Rücklagen. Den entsprechenden Beschluss dazu trafen die Vertreter ohne eine Gegenstimme. Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds zeigte sich Hillemeier mit der 2022er Entwicklung des Instituts insgesamt zufrieden. Für das laufende Jahr rechnet er mit geringeren Zuwachsraten im Kundengeschäft. Erwartet wird jedoch eine verbesserte Ertragslage und ein höherer Jahresüberschuss.

Wirtschaftsnachrichten aus dem Kreis Gütersloh