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Stephan Kaiser
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Bielefelder Professor: Darum hamstern wir

Egal in welchen Supermarkt im Kreis Gütersloh man momentan auch schaut: in den Regalen sind Mehl, Sonnenblumenöl und Nudeln meistens vergriffen – alles weggehamstert. Neuerdings auch Senf. Woran das liegt, erklärt Professor Philipp Süssenbach von der Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld heute in der NW. Im Angesicht einer Krise verfallen Menschen in sinnlosen Aktionismus, sagt Süssenbach. Das gebe ihnen ein subjektives Gefühl von Sicherheit, da sie sich vorbereitet hätten. Dadurch erzeugen sie die tatsächliche Knappheit erst. Meistens herrsche davor nämlich überhaupt kein Versorgungsengpass, betont Süssenbach. Während der Corona Pandemie war Toilettenpapier oft vergriffen. Für Süssenbach liegt es daran, dass die Pandemie eine gesundheitliche Krise ist und daher mehr Hygieneartikel gekauft wurden. Die Ukraine verbinden demnach viele unter anderem mit Getreide- und Sonnenblumenanbau. Hamstern ist übrigens kein rein deutsches Phänomen. In Asien waren die Regale zu Beginn der Pandemie früher leer als hier bei uns. Das ist offenbar nicht nur ein Problem der heutigen Gesellschaft. Hamsterkäufe soll es schon von 100 Jahren gegeben haben, als die spanische Grippe in Europa wütete.