Der Chef des Rheda-Wiedenbrücker Fleischkonzerns Tönnies sieht sein Unternehmen in der Corona-Pandemie wörtlich an den Pranger gestellt. Clemens Tönnies hat einen Brief an mehrere Ausschüsse des Düsseldorfer Landtags geschrieben. Darin verwahrt er das Unternehmen gegen pauschale Vorwürfe, wenn es um die arbeitsrechtliche Behandlung der Mitarbeiter geht. Der Fleischkonzern sei als Arbeitgeber mehr als jeder andere an der Gesundheit und dem Wohlergehen der Beschäftigten interessiert. Tönnies kritisiert, dass Mindestlohn-Vorwürfe erhoben und dem Konzern kriminelles Handeln vorgeworfen werde. Eine ganze Branche werde verbal kriminalisiert ohne aber Beweise vorzulegen. Die Infektionslage im Juni sei kein ungeheuerlicher Skandal gewesen, die Infektionen seien von außen in das Unternehmen hineingetragen worden. Am 23. September beschäftigt sich der NRW-Arbeits- und Gesundheitsausschuss in einer öffentlichen Sitzung mit dem Thema. Den Tönnies-Brief hat der Landtag heute auf seiner Internetseite veröffentlicht.