„KI wird künftig zum Büroalltag genauso dazu gehören wie heute der PC. KI hat das Potenzial, die massiven Auswirkungen der demographischen Entwicklung und des sich verschärfenden Fachkräftemangels abzufedern.“
Bitkom-Präsident Achim Berg zu den Zahlen der neuesten Bitkom-Umfrage
Die Geschwindigkeit des weltweiten Siegeszuges von ChatGPT ist beeindruckend. Während Netflix dreieinhalb Jahre brauchte, um die erste Millionen Nutzer zu erreichen, waren es bei Facebook schon nur noch zehn Monate, Spotify schaffte es in acht Monaten und ChatGPT übertraf diese Marke nach nur fünf Tagen (alle Zahlen von statista.de). Im Februar verzeichnete ChatGPT schon über 100 Millionen aktive Nutzer und ist damit die Verbrauchermarke, die schneller gewachsen ist als je eine Marke zuvor. Eine repräsentative Umfrage des Digital-Branchenverbandes Bitkom zeigt nun, dass ChatGPT auch in Deutschland angekommen ist. Nicht überraschend fasziniert der Chatbot vor allem die jungen Nutzenden – fast 40 Prozent gaben an, schon mal ChatGPT ausprobiert zu haben. Fast 70 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass ChatGPT und Co. ihr Leben verändern werden, fast jeder zweite sagte, dass ihm KI-Anwendungen Angst machen.
ChatGPT ist ein Chatbot und steht für to chat - sich unterhalten - und bot für Roboter. ChatGPT ist also eine Art Roboter, mit dem ich mich unterhalten kann. Das Gespräch erfolgt meist schriftlich, kann aber auch in gesprochener Sprache funktionieren. Damit „die Konversation“ möglichst verständlich ist, bedient sich der Chatbot einer künstlichen Intelligenz (KI). Vielfach kennen wir Chatbots schon aus Kunden-Hotlines, in denen wir automatisch per Chatbot durch unterschiedliche Dialoge geführt werden. Das Besondere nun an ChatGPT ist die nahezu natürlich wirkende Konversation – wir User geben eine Frage ein und in Sekunden bekommen wir eine Antwort. Dazu ist ChatGPT höflich, entschuldigt sich, wenn wir sagen, dass die Antwort Unsinn war und manchmal scheint der Bot auch eine Spur Humor zu besitzen.
Klaas Heufer-Umlauf lässt sich hier beispielsweise zum Test von ChatGPT eine Folge seiner Show "Late Night Berlin" schreiben:
„Das Risiko einer Vernichtung durch KI zu verringern, sollte eine globale Priorität neben anderen Risiken gesellschaftlichen Ausmaßes sein, wie etwa Pandemien und Atomkrieg," mit diesen drastischen Worten beginnt die Stellungnahme einer Gruppe internationaler Experten. Sie haben auf der Website „Center for AI Safety“ acht Gefahrenbereiche aufgelistet, in denen der Einsatz von KI „letztendlich katastrophale oder existenzielle Risiken mit sich bringen“ könnte. So schreiben sie u.a. davon, dass Forscher schon „KI-Systeme für automatisierte Cyberangriffe entwickelt hätten“ und „so ein einziger irrationaler oder böswilliger Akteur ausreiche, um Schaden in großem Ausmaß anzurichten“. Ein weiterer Punkt können sein, das "hochkompetente Systeme an einer kleinen Gruppe von Menschen enorme Macht verleihen und so Unterdrückung fördern". Sie stellen deswegen einen Leitfaden zur Analyse des „KI-X-Risikos“ zur Verfügung und rufen zur Diskussion dieser Problematik auf.
Unabhängig von der Diskussion um die Sicherheit treibt open.ai – die Firma, die ChatGPT gebaut hat – die Entwicklung von ChatGPT weiter voran: Nach dem Release von ChatGPT 4 im März dieses Jahres – die neue Version des Chatbots soll 40 Prozent bessere Fakten liefern als der Vorgänger – wurde nun die ChatGPT-App veröffentlicht. Die kostenlose App ist allerdings erst einmal nur für iOS-Nutzer abrufbar, eine Android-Version soll aber folgen. Sie soll laut open.ai die gleichen Features haben wie „der Desktop-Bruder“. Zusätzlich wurde noch die Spracherkennungssoftware Whisper integriert. Damit sollen wir unsere Prompts – so heißen die Anweisungen an die KI – auch einsprechen können. Ein weiteres Plus der App – die gespeicherten Chats sollen durchsuchbar sein.
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